Outsourcing

Geschwurbel von Daniel Schwamm (25.10.1994)

Inhalt

1. Definition Outsourcing

Vollständige oder teilweise Auslagerung der IV an externe Dienstleistungsunternehmen (Outsourcer).

2. Outsourcing-Stufen

  1. Professional Services: Outsourcer stellt Service-Rechenzentrum.
  2. Facility Management: Entwicklung+Betrieb der IV bei Outsourcer.
  3. Systemmanagement: FM+strategische IV, z.B. HW-Wahl, bei Outsourcer.

3. Prosa

Der Professional Services-Markt wächst langsamer als der Facility Management-Markt, dennoch: Wachstum im Outsourcing besteht nach wie vor. Allerdings: Die Service-Rechenzentren haben inzwischen Umsatz-Probleme!


DEBIS, EDS und DATEV beherrschen das Facility Management, sind jedoch auf den Umsatz ihrer Hauptkunden angewiesen: Dem ihrer Mütter Mercedes Benz und General Motors.


Outsourcing (v.a. Facility Management) ist eine Möglichkeit, Kosten in der IV zu reduzieren. Früher war die IV das Rationalisierungsinstrument, nun ist sie selbst Ziel von Rationalisierungsvorhaben geworden. Damals gab es auch schon Outsourcing, aber nur um kurzfristige Spitzenbelastungen abfangen zu können.


HW-Kosten sinken derzeit eher ab, aber die Gesamt-IV-Kosten wachsen rasant an. Warum? Es sind neuartige, innovative Konzepte, wie C/S-Computing, die neue Investitionen verlangen, v.a. im Bereich des Personals für Schulung, Betreuung, Anwendungsprofilen zur Erstellung optimaler Endbenutzer-Werkzeuge.


Outsourcer benötigen eine kritische Masse, um den (internationalen) Anforderungen ihrer Kunden gerecht werden zu können. Daher stehen bei den erfolgreichsten Outsourcern Riesenkonzerne dahinter, die 1. den Umsatz sichern, 2. die nötige Infrastruktur anbieten. Bei HW-Herstellern, die wie IBM ebenfalls sehr gross sind, wird vom Kunden deren Offenheit bezweifelt.


  • Vorteile von Outsourcing: Outsourcer kann Ressourcen (einmal SW/HW-Lizenz, ein Personalstamm, usw.) für mehrere Kunden benutzen, wodurch Synergie-Effekte auftreten, die ihn insgesamt billiger anbieten lassen, als wenn ein Unternehmen die IV selbst übernimmt; Kunde kann sich auf Kerngeschäft konzentrieren; das Risiko ist auf den Outsourcer verlagert; Outsourcer ist innovativer, besitzt mehr Know-how; Kunden benötigen weniger Katastrophen-Management, Personal, Informationsinfrastruktur; Kapitalbindung sinkt => fixe Kosten werden zu variablen Kosten; so lange nur Standard-SW ausgelagert wird, erhält Outsourcer nicht zu viel Macht; Liquidität+; Raum+.
  • Nachteile von Outsourcing: Wird FM-Outsourcing extern implementiert, treten erhebliche Kommunikationsaufwände auf (die v.a. in der BRD zu Buche schlagen); Outsourcer müssen Grossunternehmen sein; Offenheit kann z.T. angezweifelt werden, v.a. bei den HW-Herstellern-Outsourcer (IBM, DEC, u.a.); IV-Ansprechpartner fehlen im Haus, v.a., wenn Professional-Services-Outsourcer die Ausbildung für die interne Rest-IV übernehmen; Systemintegration ist für Externe noch komplexer als für Interne, daher wird sie ihren Preis haben; Kunden werden abhängig vom Outsourcer bzgl. des sehr wichtigen Faktors Information, v.a. bei System-Management: Diese Abhängigkeit lässt sich nicht monetär berechnen, verdammt Kunden aber zu kritikloser Akzeptanz der Outsourcer-Vorschläge; durch die vertraglich Bindung+Personal-Abbau ist eine Outsourcing-Umkehr kaum möglich; Standards usw. müssen vorhanden sein; heterogene Rechnerumwelten sind praktisch nicht zu outsourcen => Outsourcer realisiert proprietäre Systeme, die billiger sind, aber weniger innovativ; hohe Switch-Kosten; Datensicherheit.