COMICS - Kleine Geschichte der kleinen Geschichten

Comic-Page von Daniel Schwamm (01.04.1999)

Aus "Heimat des Dilettantismus"
http://www.daniel-schwamm.de/index.php?pg=comics

Inhalt

Prolog

Ich weiss nicht, wer das - zumindest so ähnlich - einmal gesagt hat; hat mich aber so beeindruckt, dass ich mich selbst Jahre später noch daran erinnere:

"Wenn mich jemand fragen würde, welches Medium das am besten zu handhabende sei, um schwierige Problemstellungen zu erklären, dann würde ich sagen: Comics. Die Kombination aus Wörtern und Bildern hat einen universalen Charakter; jedermann versteht sie, insbesondere auch Kinder und Wirtschaftsinformatiker. Einem Donald, dem Tropfen um das Haupt schwirren, sieht man seine Angst unmittelbar an, egal, ob man nun Frau Meier, Klaus Dieter oder Kal-El heisst."

Zeittafel

Ich jedenfalls liebe Comics. Daher habe ich einmal ein bisschen zur Thematik zusammengestellt - eine kleine Zeittafel der bunten Bilder ...

1865 - Max und Moritz

"Max und Moritz" von Wilhelm Busch. War bereits 1871 auch in amerikanischer Übersetzung verfügbar.

Comics - Wilhelm Busch Comics - Wilhelm Busch: Max und Moritz

1867 - Ally Sloper

"Ally Sloper", ein rüder Saufbold, wird proletarischer Volksheld in England. Gezeichnet von Charles Ross und Marie Duval, später auch von anderen Zeichnern (das war übrigens auch das erste Mal, dass eine Figur offiziell von einem Zeichner an einen anderen Zeichner weitergereicht wurde).

Comics - Charles Ross und Marie Duval: Ally Sloper

1895 - Hogan's Alley

Richard Outcaults "Hogan's Alley" (in der Zeitung "Sunday World" von Pulitzer). Naturalistisch gezeichnete Hinterhofszenen, comic-like aber die Figur Mickey Dugan, the Yellow Kid (wegen seines gelben Nachthemds; ab 1896). Outcault benutzte teilweise sogar schon Sprechblasen.

Comics - Richard Outcault: Yellow Kid I Comics - Richard Outcault: Yellow Kid II

1897 - Katzenjammer Kids

Rudolf Dicks "Katzenjammer Kids" erscheinen in den Hearsts Zeitungen. Thematisch ging es um Kinder, die irgendwelche Streiche aushecken. Visualisiert im Buschstil und sprachlich versetzt mit deutschen Wortbrocken.

Comics - Rudol Dick: Katzemjammer Kids II Comics - Rudol Dick: Katzemjammer Kids I

1899 - Happy Hooligan

"Happy Hooligan" von Frederick Burr Opper. Durchgehender Comicstil, die Sprechblasen sind fest eingeführt. Handelt von der karikaturesken Geschichte des Typen, der immer wieder alles versucht, seine Traumfrau zu erobern - sie aber dennoch nie bekommt.

Comics - Frederik Burr Opper: Happy Hooligan

1903 - The Upside Downs

Gustave Verbeeks "The Upside Downs": Die Story musste hier auf Kopf stehend weitergelesen werden. Ein verrücktes Experiment, welches nie wiederholt wurde. Verbeek hielt diesen verqueren Plot immerhin ein Jahr lang durch.

Comics - Gustav Verbeek: Upside Downs

1905 - Little Nemo

Winsor McCay zeichnet grafisch virtuos die Geschichten von "Little Nemo". Ein Junge rennt dabei durch fantastische Traumlandschaften ("Schlummerland") - und wacht am Ende meistens unsanft auf.

Comics - Winsor McCay: Little Nemo

1913 - Krazy Kat

Das surreale Meisterwerk "Krazy Kat" von George Herriman wird erstmals publiziert. 30 Jahre lang (!) verfolgt die verliebte Katze die Maus, die gerne mit Backsteinen um sich wirft, während der ebenfalls verliebte Polizeihund hinter der Katze her ist. Der Verleger William Randolph Hearst war ein erklärter Fan der Serie, was vielleicht auch ihre extreme Langlebigkeit zu erklären vermag.

Comics - George Herriman: Krazy Kat

1922 - Felix the Cat

Mit "Felix the Cat" wird erstmals eine Comic-Strip-Figur zum Trickfilm-Helden. Gezeichnet wird der Kater mit dem multi-funktionalen Schwanz von Otto Messmer. Ob Felix nun von dem amerikanischen Cartoonisten Messmer selbst oder vom australischen Film-Produzenten Pat Sullivan erdacht wurde, ist bis heute nicht abschliessend geklärt geworden.

Comics - Otto Messmer: Felix the Cat

1925 - Eight Pagers

Um diese Zeit konnte man das vermehrte Aufkommen von sogenannten "Eight Pagers" beobachten, in denen bekannte Comic-Helden endlich auch einmal ihre sexuellen Gelüste ausleben durften.

Comics - Eight-Pager

1928 - Mickey Mouse

Walt Disney bringt einen den ersten Ton-Trickfilm heraus: "Steamboat Willie". Darin wird die wohl berühmteste (Comic-)Maus aller Zeiten benannt, nämlich Mickey Mouse. Von 1933 bis 1975 wird Mickey (hauptsächlich) vom amerikanischen Cartoonisten Floyd Gottfredson betreut.

Comics - Floyd Gottfredson: Mickey Mouse

1929 - Popey

E.C. Segar lässt erstmals den Spinat-Matrosen "Popeye" in seiner Serie "Thimble Theatre" auftreten, der sich schnell nach vorne boxt. Und dies trotz Segars etwas hölzernen Zeichenstils (er galt als "schlechtester Zeichner seiner Zeit"). Gerüchteweise verbuchte die amerikanische Spinatindustrie mit dem Auftauchen dieses prügelfreudigen Seemanns ein Umsatzplus von satten 30 Prozent.

Comics - E.C. Segar: Popeye

1929 - Tarzan

Hal Foster zeichnet "Tarzan" nach den Büchern von Edgar Rice Burroughs (1912) - mit detailreichen Bildern von geradezu mythischer Kraft. Weitere bekannte Zeichner der "Tarzan"-Serie waren Rex Maxon und Burne Hogarth.

Comics - Hal Foster Comics - Hal Foster: Tarzan

1929 - Tim und Struppi

"Tim und Struppi" des Belgiers Hergé wird veröffentlicht. Hergé gilt als wichtigster Pionier des europäischen Comics. Seine "klare Linie", die auf alle Schraffuren oder Schatten verzichtet, wurde vielfach übernommen. 1941 kam der fluchende Kapitän Haddock, und 1943 der schusselige Bienlein dazu. Das Werk ist akribisch zusammengetragen und um Authentizität bemüht.

Comics - Herge: Kapitän Haddock

1930 - Blondie

Chic Young lässt in seiner Serie "Blondie" ganz Amerika mitfiebern, ob die Titelheldin und ihr Freund Dagwood Bunstead sich endlich richtig finden werden. Sie heiraten schliesslich 1933, bekommen 1934 das erste Comic-Baby, und 1941 entscheiden 430.000 Menschen in einer Umfrage über den Namen des zweiten Kindes ("Cookie").

Comics - Chic Young: Blondie & Dagwood

1931 - Dick Tracy

Chester Gould zeichnet "Dick Tracy". Zwar ziemlich karikiert, aber mit dichten Storys.

Comics - Chester Gould: Dick Tracy

1934 - Vater und Sohn

Der deutsche Zeichner e.o.plauen bringt die poetische, liebevolle Serie "Vater und Sohn" heraus (bis 1937). Der Strip wurde schnell erfolgreich (und viel beneidet). Er karikierte auch Hitler und Goebbels, wofür er 1944 von der Gestapo verhaftet wurde. Vor seiner Hinrichtung beging plauen Selbstmord.

Comics - e.o.plauen: Vater und Sohn

1934 - Terry and the Pirates

Publikation von "Terry and the Pirates" des Zeichners Milton Caniff. Die Geschichten um einen Jungen und seinen erwachsenen Begleiter gelten als die Wegbereiter des Abenteuer- und Reise-Comics.

Comics - Milton Caniff Comics - Milton Caniff: Terry and the Pirates

1935 - Flash Gordon

Alex Raymond zeichnet so erfolgreiche Serien wie "Secret Agent X9", "Jungle Jim", "Flash Gordon" und "Rip Kirby" (ab 1946).

Comics - Alex Raymond: Flash Gordon

1936 - Phantom

"Phantom" von Ray Moore und Lee Falk: Ein B-Comic, welches weltweit, aber v.a. auch in Europa erfolgreich ist. Ein wesentlicher Grund für die Popularität der Serie ist laut Falk, dass es Moore verstand, sehr schöne Frauen zu malen.

Comics - Ray Moore: Phantom

1937 - Prinz Eisenherz

Hal Foster lässt die "Tarzan"-Sonntagsseite sausen (siehe weiter vorne) und zeichnet dafür Prinz Eisenherz. Wie immer bei ihm im klassischen Illustrationsstil ohne Sprechblasen.

Comics - Hal Foster: Prinz Eisenherz

1938 - Superman

Jerry Siegel und Joe Schuster lassen "Superman" den Untergang seines Heimatplaneten Krypton erleben. Sie verkaufen leichtsinnigerweise die Rechte an ihrer Figur für ein paar Hundert Dollar an den DC Comic-Verlag. Ihnen wurde bereits 1940 gekündigt, nachdem sie gegen "Superboy" protestiert hatten. 1978 bekamen sie jedoch vorsorglich eine Abfindung und eine jährliche Rente zugesprochen, damit der erste Superman-Film keine negative Presse bekommt.

Comics - Jerry Siegel und Joe Schuster: Superman

1939 - Batman

Bei DC Comics erscheint "Batman" (eigentlich "The Bat-Man") von Bill Finger und Bob Cane ("Detective Comics #37"). Weil nicht gerade ein Saubermann, was seine Verbrechensbekämpfungsmethoden angeht, ist er erst nach einigen Folgen auch von der Polizei anerkannt.

Comics - Bill Finger und Bob Cane: Batman

1941 - Wonder Women

"Wonder Women" des Psychologen William Moulton Marston und des Zeitungszeichners Harry Peter schlägt sich so erfolgreich in der "Gerechtigkeitsliga" von DC Comics, dass sie schliesslich ein eigenes Heft bekommt (trotz oder gerade auch wegen der emanzipatorischen Botschaften, die zu jener Zeit nicht unumstritten waren). Interessant ist ihr magisches Lasso, das jeden zwingt, die Wahrheit zu sagen - denn es war Marston, der 1915 gemeinsam mit seiner Frau eine Frühform des Lügen-Detektor erfand!

Comics - William Moulton und Harry Peter: Wonderwomen

1943 - Donald Duck

Carl Barks debütiert mit "Donald Duck". Er wurde zum wohl besten und populärsten Zeichner bei Disney. Der ebenso geizige wie reiche "Dagobert Duck" kam 1947 dazu, der Glückspilz "Gustav Gans" 1948, die geldgierigen, aber etwas unfähigen "Panzerknacker" 1951 und der geniale Erfinder "Daniel Düsentrieb" 1962. Durch Fans angeregt malte Barks einige Donald-Bilder in Öl, die bereits 1980 für 42.000 Dollar versteigert wurden. 1991 ging eines der Bilder für 300.000 Dollar allerdings nicht weg. Barks zeichnet Donald bis 1968.

Comics - Carl Barks: Donald Duck Comics - Carl Barks: Dagobert Duck

1946 - Lucky Luke

Morris zeichnet "Lucky Luke". Zuerst humoristisch, später als gekonnte Genre-Parodie. In der Serie gibt es "Gastauftritte" populärer Personen, wie etwa von Lee van Cleef, Sean Connery, ... Ab 1955 schrieb Goscinny die Storys (Goscinny zeichnete selbst auch, aber eher schlecht als recht, so konnte er z.B. keine Autos malen, weshalb amerikanische Grossstädte bei ihm zu Fussgängerzonen verkamen).

Comics - Morris: Lucky Luke

1949 - Pogo

Walt Kelly zeichnet in "Pogo" den politischen Alltag nach. Bekannt ist die Serie auch für ihr auffälliges Lettering in den Sprechblasen.

Comics - Walt Kelly: Pogo

1950 - Nick Knatterton

Manfred Schmidt wollte Comics als primitivste Form der Kommunikation verulken, wobei "Nick Knatterton" herauskam. Dessen slapstickhafte Kriminalfälle erwiesen sich aber ironischerweise als überaus beliebt, und wurden bis 1961 in der Zeitschrift Quick gedruckt.

Comics - Manfred Schmidt: Nick Knatterton

1950 - Peanuts

Charles Schulz liefert mit den "Peanuts" den vielleicht erfolgreichsten Strip aller Zeiten ab. Sein geschätztes Einkommen liegt daher bei 62 Millioen Dollar im Jahr.

Comics - Charles Schulz: Peanuts

1950 - Beetley Bailey

Mort Walker schickt - überaus erfolgreich - "Beetle Bailey" zum Bund.

Comics - Mort Walker: Beetle Bailey

1952 - MAD Magazin

Die EC-Comics fielen in der McCarty-Hysterie aufgrund ihrer Horrorgeschichten der Zensur zum Opfer. Oder genauer: Da sie nicht dem Comic-Code entsprachen, fand sie keine Vertriebswege mehr, sodass sie schliesslich aufgegeben werden mussten. Deren Verleger, Harvey Kurtzmann und William Gaines, entwickelten daraufhin das "MAD Magazin", denn dessen satirischer Ansatz war weit ungefährlicher. Der wohl bekannteste Zeichner von MAD wurde Will Elder.

Comics - E.C.-Comics: MAD

1953 - Fix und Foxi

Rolf Kauka beginnt seine Comic-Produktion im Stile Disneys in der BRD. "Fix und Foxi" wurde dabei zum erfolgreichsten deutschen Comic-Magazin. 40 Jahren später liess Kauka Fix und Foxi enden, nachdem in einem der Hefte ein Bild der Pop-Ikone Madonna auftauchte, da er eine zunehmende Amerikanisierung seines Werkes befürchtete.

Comics - Rolf Kauka: Fix und Foxi

1953 - Micky & Goofy

Paul Murry zeichnet "Micky Maus" und "Goofy" weiter (bis 1984).

Comics - Paul Murry: Goofy (Dippy Dawg)

1953 - Sigurd

Der ritterliche Held "Sigurd" (Zeicher: Hans Rudi Wäscher; weitere Comics: "Falk", "Tibor" und "Nick") steht 15 Jahre im Mittelpunkt der schmalen "Piccolo"-Heftchen. Zwischen 1953 und 1968 erschienen 327 Folgen.

Comics - Hans Rudi Wäscher: Sigurd

1955 - Digedags

Die drei kleinen Kobolde Dig, Dag und Digedag vom Zeichner Hannes Degen erscheinen zu Weihnachten 1955 als erstes Serien-Comic der DDR auf der Bildfläche.

Comics - Hannes Degen: Digedags

1958 - Clever & Smart

Fred und Jeff machen im Dienste des spanischen Zeichners Francisco Ibanez als ausgeflippte Agenten "Clever & Smart" die Welt (un)sicherer.

Comics - Francisco Ibanez: Clever und Smart

1960 - Gerechtigkeitsliga

Mit der Neuauflage der "Gerechtigkeitsliga" bringt DC Comics eine clevere Comic-Form heraus, in der gefahrlos getestet werden kann, welche Superhelden beim Publikum ankommen und welche nicht. Die, die Erfolg hatten, bekamen dann häufig ein eigenes Heft.

Comics - DC: Gerechtigkeitsliga

1961 - Asterix & Obelix

Goscinny und Uderzo veröffentlichen den ersten "Asterix & Obelix"-Band mit einer Auflage von 6.000 Stück. 1962, beim zweiten Band, beläuft sich die Auflage bereits auf 20.000, 1963 auf 40.000 ... und heute auf ca. 2 Millionen Stück. Trotzdem der intelligente Witz der Hefte seit Goscinnys Tod (1977) deutlich nachgelassen hat - auch wenn der Multimillionär Uderzo das nicht gerne hört.

Comics - Rene Goscinny und Albert Uderzo: Obelix

1961 - Die Fantastischen Vier

Marvel registriert die Erfolge bei DC Comics und bringt mit den "Die Fantastischen Vier" ebenfalls eine Superhelden-Gruppe zustande, die aber im Gegensatz zu den bisherigen, übermenschlichen Protagonisten nicht immun sind gegen seelische Pein. Zeichner/Texter u.a. sind Stan Lee (Chefredakteur) und Jack Kirby.

Comics - Stan Lee und Jack Kirby: Die Fantastischen Vier

1962 - Spider-Man

"Die Spinne" von Stan Lee und Steve Ditko wird zum erfolgreichsten Superhelden der 60er Jahre. Soap-Opera und Peter Parker im Bad der Gefühle - genial!

Comics - Stan Lee und Steve Ditko: Spider-Man I Comics - Stan Lee und Steve Ditko: Spider-Man II

1963 - Blueberry

Charlier und Giraud legen mit "Blueberry" die überzeugendste Westernserie vor, die das Medium Comic hervorgebracht hat. Epische, komplexe Handlungen, aber auch zeichnerisch hervorragend gestaltet.

Comics - Charlier und Giraud: Blueberry

1963 - X-Men

Mit den "X-Men" lassen Chris Claremont und Dave Cockrum eine internationale Heldentruppe bei Marvel ins Rennen gehen. Nach nur drei Ausgaben stirbt der Indianer Thunderbird - es ist wohl das erste Mal, dass so etwas in einem Superhelden-Comic thematisiert wird. V.a. der cholerische, rauchende und trinkende Wolverine aus Kanada prägt einen neuen, härteren Heldentyp.

Comics - Chris Claremont und Dave Cockrum: X-Men

1964 - Barbarella

Die Veröffentlichung der freiherzigen Weltraum-Blondine "Barbarella" von Jean-Claude Forest sorgt in Frankreich für einen Skandal. 1968 kommt der gleichnamige Film mit Jane Fonda in der Hauptrolle heraus.

Comics - Jean-Claude Forest: Barbarella Comics - Jane Fonda als Barbarella

1968 - Underground-Comix

Robert Crumb bringt das Magazin "Zap" heraus und markiert damit den Beginn der Underground-Comix, die sich bewusst nicht länger an den Comic-Code hielten. Crumb zeichnete u.a. "Mr. Natural" und "Fritz The Cat". Thema war immer wieder die Bewusstseinsänderung durch Drogen sowie sexuelle Perversionen. 1972 wurde "Fritz The Cat" verfilmt - der erste Trickfilm in den USA ab 18 Jahre -, was Crumb jedoch nicht gefiel.

Comics - Robert Crumb Comics - Robert Crumb: Fritz the cat Comics - Robert Crumb: Mr. Natural

1968 - The Fabulous Furry Freak Brothers

Die "Freak Brothers" werden von Gilbert Shelton zum Leben erweckt, drei Aussteiger, die fortan (bis 1992) die alternative Szene in San Francisco unsicher machten.

Comics - Gilbert Shelton: Freak Brothers

1970 - Paulette

"Paulette" von Georges Pichard und Georges Wolinski wird in Frankreich publiziert, eine ebenso schrille wie erotische Satire.

Comics - Georges Pichard und Georges Wolinski: Paulette

1970 - Doonesbury

"Doonesbury" von Garry Trudeau zeichnet die amerikanische Tagespolitik in antikonservativer Weise nach und wird über die Jahre zur nationalen Institution.

Comics - Garry Trudeau: Doonesbury

1975 - Direktkolorierung

Moebius führt die Direktkolorierung ein. Dieses relativ aufwendige Verfahren findet vor allem bei künstlerisch angelegten Alben Verwendung.

1976 - Arzach

Unter dem Pseudonym Moebius zeichnete der Franzose Jean Giraud bereits seit 1961 die Wirklichkeit neu. Seine Experimente sind stark vom amerikanischen Underground-Comix geprägt. Doch auch sein eigener "Arzach" beeinflusste die Comicszene nachhaltig.

Comics - Moebius

1978 - Garfied

Der pizzafressende Kater "Garfield" von Jim Davis mausert sich zum zweiterfolgreichsten Strip aller Zeiten.

Comics - Jim Davis: Garfield

1981 - Werner

"Werner" von Brösel schafft für ein halbes Jahr den Sprung auf Platz 1 der deutschen Bestseller-Listen. 200.000 Fans kommen zum Horex-Rennen. 1990 kommt der Film. "Werner" prägte das Szenejargon der 80er ("Bescheid", "Flasch Bier").

Comics - Brösel   Comics - Brösel: Werner

1982 - Akira

Katsuhiro Otomo, beeinflusst von Moebius, revolutioniert die Mangas - im Gegensatz zu seinen Kollegen zeichnete er nicht nur Hintergründe naturalistisch, sondern auch die handelnden Personen. Bis 1988 umfasste sein "Akira" über 2.000 Seiten. Der anschliessende Film machte die Mangas dann weltweit bekannt.

Comics - Katsuhiro Otomo: Manga I   Comics - Katsuhiro Otomo: Manga II

1985 - Shatter

Der erster Computer-Comic: "Shatter" von Michael Saenz. Einstellung nach 14 Ausgaben.

Comics - Michael Saenz: Shatter

1986 - Maus

"Maus" von Art Spiegelmann in den USA.

Comics - Art Spiegelmann: Maus

1986 - The Dark Knight

"The Dark Knight Returns" von Frank Miller. Ein gealterter Batman demontiert das platte Superhelden-Image.

Comics - Frank Miller: Batman

1987 - Der bewegte Mann

"Der bewegte Mann" von Ralf König spielt im Schwulen-Milieu. Der Film wurde mit 6 Millionen Zuschauer zum zweiterfolgreichsten Film Deutschlands.

Comics - Ralf König: Der bewegter Mann

1992 - Image & Crossover

Die amerikanische Comic-Branche macht 600 Millionen Dollar Umsatz. 32% gehen an Marvel, 20% an DC Comics. "Image" von Todd McFarlane, dem ehemaligen Spider-Man-Zeichner mit Kultstatus, sichert sich rasch 12% vom Kuchen. Marvel und DC gehen verstärkt Kooperation mit Crossover-Stories ein (bereits 1977 trafen Superman und Spider-Man zusammen, der Höhepunkt der Crossovers war aber erst 1995).

Comics - Todd McFarlane: Spawn

1993 - Dilbert

"Dilbert" von Scott Adams wird der erste Internet-Comic.

Comics - Scott Adams: Dilbert